Bunter Herbst auf Texel

Aufgegeben am 4. Juli 2023
Kleurrijk najaar op Texel

Ram beschert den Texeler Mutterschafen einen farbenfrohen Herbst

Texel sei eine Schafinsel, heißt es. Daran ist etwas dran, denn die Zahl der Schafe, etwa 15.000, entspricht in etwa der Zahl der Texel-Bevölkerung. Man sieht sie vielerorts, auf Wiesen, in den Dünen und auf dem Deich. Als natürliche Dekoration der Landschaft.

Im Herbst beginnt eine besondere Zeit. Dann laufen die Mutterschafe mit farbigem Hintern umher. Was ist damit? Das ist eine besondere Geschichte.

Im Herbst wird der Widder von den Mutterschafen befreit. Es ist der Zeitraum vom 20. September bis Mitte November. Diese Zeit hängt mit der Dauer der Trächtigkeit eines Schafes zusammen: fünf Monate, genauer gesagt 145 Tage. Wenn der Widder seine Arbeit gut gemacht hat, werden im Frühjahr die Lämmer geboren. So können sie in der Frühlingssonne auf der Wiese herumtollen.

Die Lämmer beginnen im zeitigen Frühjahr. Wenn die Schafe kurz vor der Geburt stehen, bringt der Bauer die trächtigen Mutterschafe in den Stall, damit er die Dinge im Auge behalten und bei Bedarf bei der Geburt mit anpacken kann. Viele Bauern verlegten in dieser Zeit ihre Betten in den Stall.

Um die Ablammzeit zu verlängern, planen Schafzüchter die Geburtenplanung. Wie? Ganz einfach, eine Frage der Rückrechnung. Je früher ein Schaf gepaart wird, desto früher im Frühjahr erfolgt die Geburt.

Nicht jeder Widder ist dafür geeignet. Züchter der weltberühmten Texeler Rasseschafe stellen hohe Ansprüche an den Widder, mit dem sie ihre Mutterschafe bedecken. Weil sie die besten Lämmer wollen. Am Texeler Schafzuchttag, immer am ersten Montag im September, werden die Spitzenböcke zusammengebracht und begutachtet. Ein arbeitsreicher Herbst erwartet den Champion-Widder.

Es dauert durchschnittlich siebzehn Tage, bis ein Widder eine Schafherde gedeckt hat. Um zu überprüfen, ob alle Mutterschafe befruchtet sind, wird der Widder mit einem Kreideblock festgebunden. Jedes Mal, wenn er ein Mutterschaf besteigt, stempelt er es auf den Rücken. Wenn das Mutterschaf gestempelt ist, weiß der Landwirt, dass es gedeckt wurde.

Jeder Zyklus hat seine eigene Farbe. Die ersten sind oft gelb und wechseln im Herbst allmählich zu Blau, Grün oder einer anderen Farbe. So können Schafzüchter anhand der Farbe erkennen, in welchem ​​Zeitraum das Mutterschaf gedeckt wurde. Und im Frühjahr wissen sie genau, wann sie die trächtigen Mutterschafe zum Ablämmen in den Stall bringen müssen.