Soggie, das Lamm, das übernachtet

Aufgegeben am 4. Juli 2023
Soggie, het lammetje dat uit logeren gaat

Soggie, das Lamm, das übernachtet.

Es ist Frühling, die Zeit, in der ein Babyboomer über die Schafinsel Texel zieht. Tausende und Abertausende Lämmer werden dort geboren. Darunter sind viele Soggies, die von vielen Texeler Familien liebevoll adoptiert werden.

Im Frühling ein besonderes Phänomen: herumtollende und springende Lämmer auf den Texeler Wiesen. Voller Lebensfreude. Fröhlich rennen sie hin und her, treiben hier und da ihr Unwesen und machen zwischendurch ein paar flinke Sprünge.

Nach so einem Tobespiel mit Gleichaltrigen bekommt man natürlich Hunger. Mutterschaf ist normalerweise in der Nähe, mit einem Euter voller frischer Milch bereitet sie sich darauf vor, die Jungen zu säugen. Es ist ein rührender Anblick, wenn ihr Sprössling sich unter sie schmiegt, einen Schnuller hochschaut und mit wedelndem Schwanz begeistert zu sabbern beginnt.

Mit so einem vollen Bauch ist es wunderbar, ein schönes Nickerchen zu machen. Kuschelig im Fell deiner Mutter, schön in der Sonne, am besten im Windschatten eines Tuunwal. Um es auf Texeler Art auszudrücken: im oppertje.

Normalerweise hat eine Schaf- oder Mutterschafmutter zwei Lämmer. Es kommen aber auch Drillinge zur Welt, manchmal sogar vier oder mehr. Mutterschafe können nicht so viele Lämmer auf einmal großziehen.

Lämmer, die nicht zu ihrer Mutter gehen können, um Milch zu holen, werden Soggies genannt. Sie werden mit der Flasche gefüttert. Jeden Frühling gibt es auf Texel viele dieser feuchten Stellen. So sehr, dass der Bauer, der beim Lämmen ohnehin alle Hände voll zu tun hat, nicht dazu kommt, alle Lämmer mit der Flasche zu füttern.

In dieser geschäftigen Zeit kommen Texeler Haushalte dem Bauern zu Hilfe. Sie nehmen einen oder mehrere Soggies mit in die Familie auf. So ein Lamm auf dem Boden sorgt für viel Aufregung, vor allem Kinder mögen so einen Spielgefährten.

Beispielsweise kann es vorkommen, dass man im Frühjahr auf vielen Texeler Höfen Lämmer meckern hört. Vor allem, wenn sie hungrig werden. Dann können die Kinder mit der Arbeit beginnen. Denn so einen Soggie muss man etwa sechs Mal am Tag abfüllen.

Wer die Flasche gibt, erhält oft große Aufmerksamkeit von den Lämmern. Wer mit einer vollen Flasche ankommt, wird vom Familienmitglied auf Zeit begeistert begrüßt, das die Flasche gierig leer verschlingt.

Nach und nach entwickelt sich eine starke Bindung. Dann wird so ein Matsch zum echten Kumpel und hüpft dem Hausmeister voller Begeisterung hinterher. So wie es sonst in der Nähe der Schafmutter bleiben würde.

Soggies bleiben draußen, bis sie groß genug sind. Dann kehren sie zum Bauern zurück, um auf der Wiese zwischen ihren Brüdern und Schwestern ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.